Energiewende international: Trends, Ziele & Potenziale
Energiewende international: Trends, Ziele & Potenziale

Energiewende international: Klimaziele & Fortschritte

Viele Länder haben sich ambitionierte Ziele gesetzt, um die Energiewende voranzutreiben. Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet unterschiedlich schnell, aber insgesamt stetig voran. Diese Transformation reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen und schafft darüber hinaus auch neue Märkte und Innovationsfelder. Für Unternehmen bietet die internationale Energiewende deshalb vielfältige Potenziale. Doch wo stehen einzelne Länder bei der Energiewende im Vergleich? Welche Fortschritte gibt es in Sachen Klimaschutz? Und welche Impulse ergeben sich daraus für Unternehmen? Hier erhalten Sie einen Überblick über den Stand der Dinge weltweit.

Klimaziele im Ländervergleich: ausgewählte Länder im Überblick

Bevor wir den Blick auf einzelne Staaten richten, lohnt es sich, kurz zu klären, woher die verbindlichen und freiwilligen Klimaziele überhaupt stammen.

Auf globaler Ebene ist das Pariser Abkommen der zentrale Eckpfeiler: Darin verpflichten sich alle Vertragsparteien, sogenannte Nationally Determined Contributions (NDCs) vorzulegen, in denen sie ihre Reduktionsziele und Anpassungsmaßnahmen selbst bestimmen. Die NDCs dienen als Maßstab für das Ziel, die globale Erwärmung „deutlich unter 2 °C“ zu halten und möglichst auf 1,5 °C zu begrenzen.

Daneben existieren nationale und supranationale Regelwerke: In der EU etwa setzt sich Deutschland nicht nur die Ziele im Rahmen seiner NDC, sondern ist zugleich an die europäischen Klimaziele und -instrumente gebunden (z. B. Emissionshandel, EU-Ziele für 2030, EU‑Klimaziel für 2050). Die folgende Übersicht zeigt, wie ausgewählte Länder ihre Klimaziele konkret ausgestaltet haben:

Deutschland

    • Deutschland hat sich im Bundes-Klimaschutzgesetz zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 % im Vergleich zu 1990 sowie bis 2040 um mindestens 88 % verpflichtet.
    • Das Ziel, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen (Netto-Null) ist explizit im Klimaschutzgesetz verankert.
    • Auf EU-Ebene gilt gemäß dem Europäischen Klimagesetz das Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber 1990 zu reduzieren („Fit for 55“).
    • Zusätzlich hat die EU das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf mindestens 42,5 % zu erhöhen – mit der Ambition, 45 % zu erreichen.

USA

    • Die Vereinigten Staaten haben mit ihrer Long-Term Strategy das Ziel definiert, bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen im gesamten Wirtschaftssystem zu erreichen.
    • Im NDC (eingereicht 2021 bzw. 2024) verpflichten sich die USA zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen von 50 bis 52 % gegenüber 2005 bis 2030.
    • Außerdem wird im NDC für 2035 eine Reduktion von 61 bis 66 % gegenüber 2005 angestrebt.

China

    • China gab kürzlich erstmals ein explizites Emissionsminderungsziel für 2035 bekannt: eine Reduktion von 7 bis 10 % gegenüber dem Emissionsmaximum.
    • Zugleich plant China, den Anteil nicht-fossiler Energiequellen deutlich auszubauen und Wind- und Solar­kapazitäten vielfach zu steigern

Ausbau erneuerbarer Energien international – der aktuelle Stand

Der Ausbau regenerativer Energiequellen hat in den letzten Jahren deutlich an Dynamik gewonnen, und 2024 stellte in vielerlei Hinsicht einen Rekord dar. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) wurde nahezu der gesamte Anstieg der Stromnachfrage im Jahr 2024 durch emissionsarme Quellen gedeckt. Im Folgenden zeigen wir einige wichtige Trends im internationalen Vergleich erneuerbarer Energien auf.

 

Windkraft

Die Windkraft verzeichnete 2024 ein Rekordjahr: Weltweit wurden rund 117 Gigawatt an neuer Leistung installiert. Europa bleibt hier ein wichtiger Motor, doch auch Märkte wie Südkorea, Taiwan oder Japan drängen zunehmend nach vorn.

Solarenergie

Photovoltaik ist inzwischen die dominierende Technologie im globalen Zubau erneuerbarer Energien und machte 2024 mehr als drei Viertel der neu installierten Kapazität aus. Ihre Wettbewerbsfähigkeit steigt kontinuierlich, da die Kosten pro Kilowattstunde weiter sinken und Skaleneffekte greifen. Prognosen gehen davon aus, dass Solar zwischen 2024 und 2030 fast 80 % des weltweiten Erneuerbaren-Wachstums stellen könnte. China dominiert den Solarmarkt mit geschätzten 277-329 Gigawatt neu installierter Kapazität im Jahr 2024, was ca. die Hälfte des weltweiten Zubaus ausmachte.

Wasserkraft

Wasserkraft bleibt eine zentrale erneuerbare Energiequelle mit sehr hoher installierter Kapazität. Der Zubau fällt jedoch im Vergleich zu Wind und Solar deutlich geringer aus, und ökologische, soziale sowie projektzeitliche Herausforderungen wirken bremsend. Der Bau neuer Großanlagen gestaltet sich zunehmend schwierig, da er häufig mit ökologischen Eingriffen, sozialen Konflikten oder langen Projektlaufzeiten verbunden ist.

Chancen aus der internationalen Energiewende nutzen

Die internationale Energiewende ist längst auch ein wirtschaftlicher Gestaltungsraum geworden. Wer den Wandel frühzeitig mitgestaltet, verschafft sich sowohl einen ökologischen als auch einen ökonomischen Vorteil. Unternehmen, die heute in Energieeffizienz investieren, erneuerbare Lösungen integrieren oder ihre Versorgung strategisch neu aufstellen, stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem sich verändernden Marktumfeld.

Bei B+V Energie Consulting begleiten wir Unternehmen seit über 20 Jahren dabei, Energie ganzheitlich zu denken. Unser Leistungsspektrum reicht vom strukturierten Energieeinkauf über die strategische Energieberatung bis hin zur Implementierung maßgeschneiderter Energiemanagementsysteme. Wir schaffen Transparenz, identifizieren Einsparpotenziale und entwickeln Lösungen, die langfristig Bestand haben.

Stand: Oktober 2025

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