Lastgang – Definition, Bedeutung und Anwendung
Wissen Sie eigentlich, wann Ihr Unternehmen am meisten Energie verbraucht – und warum das entscheidend für Ihre Energiekosten sein kann? Ein Lastgang beschreibt den zeitlichen Verlauf Ihres Energieverbrauchs. In der Energiewirtschaft bildet er die Grundlage für präzise Verbrauchsanalysen, Lastspitzenmanagement und eine vorausschauende Energieplanung. Für Unternehmen ist der Lastgang ein zentrales Werkzeug, um Kosten zu senken, Versorgungssicherheit zu erhöhen und CO₂-Emissionen gezielt zu reduzieren. Im Folgenden zeigen Ihnen unsere Experten für Energieeffizienz, was ein Lastgang genau ist, wie Ihr Verbrauch entsteht und wie Sie dieses Wissen gezielt in der Praxis nutzen können.
Lastgang einfach erklärt
Ein Lastgang zeigt, wie viel Energie Ihr Unternehmen in regelmäßigen Intervallen – meist alle 15 Minuten für Strom und 1 Stunde bei Gas – verbraucht. Er visualisiert, wie sich Ihr Strom- oder Gasverbrauch über Tag, Woche oder Jahr verteilt. Die Messung erfolgt über intelligente Zähler und wird in Kilowatt (kW) oder Kilowattstunden (kWh) angegeben.
Der Lastgang ist wichtig, weil er Ihnen hilft, Verbrauchsspitzen zu erkennen und Ihre Energienutzung gezielt zu steuern. Besonders bei energieintensiven Prozessen können Sie so Lastspitzen vermeiden, die zu höheren Netzentgelten führen. Auch die Energiebeschaffung spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Zusammengefasst bietet der Lastgang:
- Ein detailliertes Verbrauchsprofil Ihres Unternehmens
- Transparenz zur Identifikation von Optimierungspotenzialen
- Eine Datenbasis für Kosten- und CO₂-Reduktionsmaßnahmen
- Entscheidungsgrundlage für Ausschreibungen, Energieaudits und erneuerbare Energien
Lastgangdaten bei Strom und Gas – so funktionieren sie
Lastgangdaten zeigen, wann und wie viel Energie Ihr Unternehmen verbraucht – im Viertelstundentakt (Strom) oder Stundentakt (Gas) und über längere Zeiträume. Sie beruhen auf intelligenten Zählern und sind entscheidend für fundierte Energieentscheidungen. Stromverbrauch wird in Kilowattstunden, Gas in Normkubikmetern gemessen – jeweils mit zeitlicher Auflösung.
Diese Daten helfen Ihnen, Lastspitzen zu erkennen, saisonale Schwankungen zu analysieren und Energiekosten besser zu steuern. Sie sind außerdem unverzichtbar für Ausschreibungen von Energielieferverträgen, Lastmanagement und Effizienzplanung.
Visuelle Aufbereitungen wie Diagramme oder Tagesprofile geben einen klaren Überblick über Ihr Nutzungsverhalten. Daraus ergeben sich je nach Branche konkrete Handlungsoptionen, etwa Lastverschiebung oder gezielte Einsparungen.
Kurz: Wer seine Lastgangdaten kennt, nutzt Energie effizienter und wirtschaftlicher.
Lastgang für Strom – wie wird er erfasst?
Der Lastgang für Strom wird über moderne Messtechnik erfasst, vor allem durch intelligente Messsysteme (iMSys) oder registrierende Lastgangzähler (RLM). Diese Geräte messen automatisch alle 15 Minuten und speichern die Daten kontinuierlich.
Die Daten werden verschlüsselt und fernauslesbar an Messstellenbetreiber oder Energieversorger übertragen. Für Unternehmen mit Jahresverbrauch über 100.000 kWh ist die Lastgangerfassung verpflichtend. Sie ermöglicht eine bessere Planung und gezielte Optimierung des Strombezugs.
Die Erfassung ist zuverlässig und unabhängig vom Nutzerverhalten. Regelmäßige Auswertung ist entscheidend, um Effizienzpotenziale vollständig auszuschöpfen.
Ein präzise erfasster Lastgang für Strom ist die Grundlage für professionelles Energiecontrolling, transparente Kosten und nachhaltige Verbrauchssteuerung.
Lastgang beim Gas – Unterschiede zum Stromverbrauchsprofil
Der Lastgang beim Gas unterscheidet sich vor allem durch die Erfassungsweise. Gas wird nicht im Viertelstundentakt gemessen, da thermische Prozesse langsamer reagieren als elektrische Lasten. Die Messung erfolgt im Stundentakt und in Normkubikmetern.
Lastgangdaten bei Gas sind besonders wichtig für die Verbrauchsanalyse in Industrieprozessen, die Optimierung von Heizstrategien und die bedarfsgerechte Beschaffung. Sie liefern Einblicke in Nutzungsmuster und ermöglichen Effizienzsteigerungen durch Anpassung von Betriebszeiten oder Grundlastreduktion.
Für Unternehmen mit hohem Wärmebedarf ist der Lastgang beim Gas besonders relevant.
Vorteile der Lastganganalyse für Unternehmen
Die Lastganganalyse bietet Unternehmen einen präzisen, zeitlich aufgelösten Überblick über den Energieverbrauch. Sie hilft, Lastspitzen zu erkennen, Betriebskosten zu optimieren und gezielte Effizienzmaßnahmen umzusetzen.
Vorteile im Überblick:
- Bessere Steuerung verbrauchsintensiver Prozesse durch Lastverschiebung
- Nutzung flexibler Energietarife
- Gezieltes Lastmanagement zur Reduzierung der Netzentgelte
- Voraussetzung für Energiemanagementsysteme nach ISO 50001
- Entscheidungsgrundlage für Energielieferverträge
- Unterstützung der Dekarbonisierung durch frühzeitiges Erkennen CO₂-intensiver Muster
Die Lastganganalyse ist ein entscheidendes Instrument für wirtschaftlich und nachhaltig orientierte Unternehmen.
Warum sich eine regelmäßige Lastgang-Auswertung lohnt
Regelmäßige Lastgang-Auswertungen schaffen Transparenz und sind ein zentraler Bestandteil professionellen Energiemanagements. Sie ermöglichen das Verständnis von Verbrauchsmustern, vermeiden unnötige Lastspitzen und optimieren energieintensive Prozesse.
Unternehmen profitieren durch bessere Planungsgrundlagen, höhere Versorgungssicherheit und langfristig reduzierte Energiekosten. Außerdem unterstützt die Auswertung bei der nachhaltigen Ausrichtung und CO₂-Reduktion.
Stand: August 2025