Aktuelle Strompreisentwicklung

Aktualisiert am 11.04.2024

Strompreisentwicklung: Stromerzeugung im Jahr 2023

Die öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland im Jahr 2023:

  • Wind onshore 115,90 TWh entsprechend 26,8 %
  • Wind offshore 23,52 TWh entsprechend 5,4 %
  • Photovoltaik Netzeinspeisung 52,38 TWh entsprechend 12,1 %
  • Kernenergie 6,73 TWh entsprechend 1,6 %
  • Braunkohle 77,58 TWh entsprechend 17,9 %
  • Steinkohle 34,31 TWh entsprechend 7,9 %
  • Öl 3,15 TWh entsprechend 0,7 %
  • Gas 44,38 TWh entsprechend 10,2 %
  • Andere 13,88 TWh entsprechend 3,2 %
  • Wasserkraft 19,48 TWh entsprechend 4,5 %
  • Biomasse 41,79 TWh entsprechend 9,6 %

Somit bestand der deutsche netto Strommix im Jahr 2023 zu 38,4 % aus fossilen Energieträgern, 1,6 % aus Kernenergie und 60,0 % aus Erneuerbaren Energien.

Inhaltsverzeichnis

Strompreisentwicklung und Zusammensetzung

Bestimmend für den Strompreis und die Strompreisentwicklung sind vier Faktoren:  Erzeugung und Vertrieb, die Steuern, die Kosten für das Stromnetz und Netzumlagen. Jeder dieser einzelnen Faktoren hat eine eigene Dynamik, wodurch die Strompreisentwicklung Schwankungen unterliegt. Die Faktoren Steuern und Umlagen bestimmen die Hälfte des Strompreises. Auch das deutliche Wachstum der Netzkosten nimmt Einfluss auf die Entwicklung und den Strompreis.

Der Strompreis für einen durchschnittlichen Gewerbekunden setzt sich im Jahr 2023 zum Stichtag 01. April aus mehreren Preiskomponenten zusammen:

  • Netzentgelt: 22 %
  • Messstellenbetrieb: 1 %
  • Konzessionsabgabe: 1 %
  • KWKG-, § 19-, AbLa- und Offshore-Umlage: 4 %
  • Stromsteuer: 8 %
  • Energiepreis: 64%

2023 ist der Strompreis für Sondervertragskunden nach den Daten des Statistischen Bundesamtes um 14,1 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

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Tagesaktuelle Werte

STROMPREISENTWICKLUNG
STROM TERMINMARKTPREISENTWICKLUNG
STROM SPOTMARKTPREISENTWICKLUNG

Was ist der EPEX SPOT Strompreis?

Auf dem zentraleuropäischen Energie Spotmarkt, der European Power Exchange in Paris, kurz als EPEX SPOT bezeichnet, werden kurzfristig verfügbare Strommengen nahezu in Echtzeit gehandelt. Bestimmt wird der EPEX SPOT Strompreis von Angebot und Nachfrage. Für die täglich transparente EPEX SPOT Strompreisermittlung geben alle Börsenmitglieder innerhalb einer Auktion Ihre Gebote für den darauffolgenden Tag ab. Der Schnittpunkt dieser Angebots- und Nachfragemenge bildet den EPEX Day-Ahead Preis oder Market Clearing Preis. Auch Deutschland wird vom EPEX SPOT mit Strom beliefert. Gebote für den EPEX SPOT Strompreis aus Deutschland können bis fünf Minuten vor jeder Viertelstunde abgegeben werden. Den Zuschlag bekommen das günstigste Angebot und der Nachfrager mit dem höchsten Gebot. In Anschluss wird der Strom zum ausgehandelten EPEX SPOT Strompreis geliefert. Beim Intraday-Handel findet ein kontinuierlicher Handel statt und es werden Strommengen noch am selben Tag gehandelt.

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Die Strompreisentwicklung für das Jahr 2023

Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 hat sich das Preisniveau im Stromgroßhandel noch einmal vervielfacht, was zu einer verschärften Strompreisentwicklung führte. Darüber hinaus sind die Preise auf diesem sehr hohen Niveau auch ausgesprochen volatil. Bis Ende August verdreifachten sich in der Spitze die Preise für den Phelix-Base-Year-Future auf rund 1.000 Euro/MWh und vervierfachten sich die für den Phelix-Peak-Year-Future auf rund 1.500 Euro/MWh. Seither

Im Jahr 2023 war der Stromverbrauch um 5,4 Prozent und die Gesamterzeugung um 9,1 Prozent geringer als im Jahr zuvor. Der durchschnittliche Großhandelspreis sank im Vergleich deutlich auf 95,18 Euro/MWh. Im kommerziellen Außenhandel importierte Deutschland insgesamt 54,1 TWh und exportierte 42,4 TWh.

Der durchschnittliche Großhandelspreis betrug im vergangenen Jahr 95,18 Euro/MWh. Damit betrug er weniger als die Hälfte des Vorjahreswertes von 235,45 Euro/MWh und sank auf das Niveau von 2021.

Infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022 waren die Preise für Gas und Kohle deutlich gestiegen. Auch zeigte sich die Entwicklung der Strompreise sehr volatil und eng mit der Entwicklung der Gaspreise verknüpft. Ab Oktober 2022 sanken die Großhandelsstrompreise wieder. Zwar stieg der Durchschnittspreis im Januar 2023 nochmals an, in den Folgemonaten setze sich jedoch die Entwicklung der sinkenden Preise fort.

Geringste und höchste Strompreise 2023

Der geringste Großhandelsstrompreis des Jahres 2023 trat mit -500,00 Euro/MWh am Sonntag, den 2. Juli zwischen 14.00 und 15.00 Uhr auf. In dieser Stunde lag die Einspeisung allein durch die Erneuerbaren mit 49,5 GWh über dem Stromverbrauch von 43,6 GWh. Weitere 7,2 GWh speisten in dieser Stunde Konventionelle ein. 4,1 GWh Strom wurden aufgewendet, um Pumpspeicher zu befüllen.

Außer in Polen, Tschechien und dem Marktgebiet Italien Nord kam es in der genannten Stunde in allen anderen Ländern, mit denen Strom gehandelt wird ebenfalls zu negativen Preisen. In Ungarn, Slowenien, Österreich und den Niederlanden lag der gleiche Preis vor wie in Deutschland (-500,00 Euro/MWh).

Mit 524,27 Euro/MWh trat der höchste Preis des Jahres am Montag, den 11. September zwischen 19.00 und 20.00 Uhr auf. In dieser Stunde lag die konventionelle Erzeugung bei 34,9 GWh und der Stromverbrauch bei 57,9 GWh. Der gleiche Preis trat in dieser Stunde auch in Dänemark auf.

Quellen: Fraunhofer ISE und Monitoringbericht 2022 der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamtes

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